Zig Millionen verballert

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Ende letzter Woche hat und der Stadtkämmerer wissen lassen:

US-Finanzkrise trifft uns nicht

Das Cross-Border-Leasing sei nämlich “in Europa abgesichert”, und eben nicht bei den bösen Jungs aus Übersee. Bei denen, namentlich bei den Ihnen bekannten Lehman Brothers, habe die stadteigene DVV (Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft) zwar 30 Mio. Euro angelegt. Aber auch hier sei Alles im grünen Bereich.
Des Finanzdezernenten Beleidigung des vernünftigen Menschenverstands erreichte mich, als ich mit meiner Kolumne über die absehbare Karstadt-Pleite
im Grunde fertig war. Also klatschte ich an das Ende des Aufsatzes zum Duisburger Handel ein paar schnodderige Bemerkungen zu den Duisburger Finanzen dran.

Da aber 30 Mio. Euro zwar weltweit, für den klammen Duisburger Haushalt aber keineswegs Peanuts sind, stellte ich dem Oberbürgermeister einige Fragen, die meine Zweifel an der Darstellung des Kämmerers bereits deutlich machten. Ein Blick in die heutige Rheinische Post brachte meinem hysterischen Alarmismus neue Nahrung. Allein schon die Überschrift:

Folgen der Finanzkrise

Deutschen Städten drohen Verluste

Deutschen Städte drohen neue Verluste aus alten Geschäften: Kommunen, die über das sogenannte Cross-Border-Leasing (CBL) ihre U-Bahnen, Messehallen oder Kanalnetze an US-Investoren verkauft und zurückgeleast haben, könnten durch die US-Finanzkrise verlieren … "Bestehende Sicherheiten sind von einem Tag auf den anderen wertlos geworden", sagte Fuest. Welche Summen auf die Städte zukommen, könne niemand abschätzen. Die Verträge seien zu undurchsichtig für eine genaue Prognose.

Okay, unsereins kommt da sowieso nicht mit.
Aber die 30 Mio. Euro bei den Lehmann Brüdern. Da scheinen mir die Dinge etwas durchsichtiger zu liegen. Ein DVV-Sprecher weist darauf hin, der Kleckerbetrag sei durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken „abgesichert“.
Ich fragte mich, wie viel Geld der BDB-Fonds freimachen soll; bei Lehman haben ja auch noch andere angelegt. Reicht die Deckung für alle Kunden? – Und wenn nicht. Auch für diesen Fall gibt es Regeln. Die finden sich im Internet, und zwar hier.

Einlagensicherung

Umfang des Einlagenschutzes

Durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken sind die Guthaben jedes einzelnen Kunden bei den privaten Banken bis zur Höhe von 30 Prozent des maßgeblichen haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank zum Zeitpunkt des letzten veröffentlichten Jahresabschlusses voll gesichert.

Gut zu wissen. Da bekommen wir ja schon mal 9 Mio. Euro wieder. Dann wurden ja

nur 21 Millionen Euro verballert

Sollten es aber doch noch ein paar Milliönchen mehr werden, stellt sich die Frage:
A
b wie viel Millionen gibt es Schimpfe?

Werner Jurga, 29.09.2008

 

[Jurga] [Home] [März 2010] [Marxloh stellt sich quer] [Februar 2010] [Januar 2010] [2009] [2008] [60 Jahre Israel] [Dezember 2008] [November 2008] [Okt. 2008] [Sept. 2008] [August 2008] [Juli 2008] [Juni 2008] [Mai 2008] [April 2008] [März 2008] [Februar 2008] [Januar 2008] [2007] [Kontakt]