Dr. Werner Jurga Beekstr.14 47228 Duisburg
Tel.: 02065/679697 Werner@Jurga.de 28.09.2008
An den
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg
- per eMail -
Offener Brief / Offene Fragen zur Finanzkrise
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie ich der NRZ vom 27.09.2008 (Artikel Stefan Endell) entnehme, hat die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) 30 Mio. Euro als Festgeldeinlage bei Lehman Brothers in Frankfurt hinterlegt.
Daraus ergibt sich eine Reihe von Fragen, die an Sie zu stellen sind, da Sie der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft und der Vorsitzende des Verwaltungsvorstands des Eigentümers, nämlich der Stadt Duisburg sind.
Ein Sprecher der DVV behauptet, „im Entschädigungsfall“, der wie jedermann weiß, eingetreten ist, springe der DBB-Einlagensicherungsfonds ein.
- Hatten Sie bereits die Gelegenheit zu überprüfen, ob dem so ist?
- Zu welchem Zeitpunkt ist dieser Festgeldvertrag bei Lehman Brothers vereinbart worden?
- Hat der DVV-Vorstand diese Anlageentscheidung mit oder ohne Rücksprache mit dem Aufsichtsrat getroffen?
- Halten Sie es für richtig, dass städtische Gesellschaften Kapitalanlagen mit erkennbar höherem Risiko tätigen?
- Was gedenken Sie zu unternehmen, wenn der Fonds nicht für die 30 Mio. Euro gerade steht?
Der gleiche Zeitungsartikel berichtet von der Beteuerung des Stadtkämmerers, das "Cross-border-leasing-Geschäft der DVG bereite auch im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Finanzkrise keinerlei Anlass zur Sorge, da eine niederländische Geschäfts- und eine deutsche Landes-Bank als so genannte Eigenkapital-Garanten eingesetzt hätten. Vor dem Hintergrund, dass an diesem Wochenende vier deutsche Landes-Banken in Schieflage geraten sind, möchte ich gern wissen:
- Um welche beiden Kreditinstitute handelt es sich?
- Machen Sie sich Dr. Langners Sorglosigkeit in dieser Sache zu Eigen?
Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.
Hochachtungsvoll
Dr. Werner Jurga
|