Stattwurst

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Manchmal frage ich mich, ob sich meine Website allmählich zu einer Karl-Janssen-Seite entwickele. Und dann fällt mir das Schicksal Elmar Barths ein, von dem seit dem Ende von Schröders Kanzlerschaft absolut nichts mehr zu hören ist. Wobei dieser Vergleich freilich in mehrfacher, mindestens doppelter Hinsicht, mehr als nur hinkt.
Andere fragen mich, ob ich denn niemand Anderen als den armen Beigeordneten hätte, auf dem ich rumhacken könne. Die Frage ist schnell beantwortet: doch, habe ich, Doris Janicki.

Aber was soll ich machen? Die Chronistenpflicht gebietet es, Duisburger und andere nicht-westfälische Leser darüber zu informieren, wie gemein das Echo Münster mit unserem Dezernenten verfahren ist. Er erhält

die Stattwurst,
den Woche für Woche verliehenen Peinlichkeitsorden der echo-Redaktion

Und weil die Redaktion Janssens Verhalten für besonders peinlich hält, gab´s gleich einen ganzen Kringel Wurst. Und das alles nur, weil er sich als „Alpha-Tier“ bezeichnet hat. Karl Janssen hielt es

für angezeigt, sich inmitten der Vorstellungsrunde für Journalisten selbst als „Alpha-Tier“ zu bezeichnen – eines jener Gattung, das nach Jahren stromlinienförmiger Verwaltungskarriere nun endlich in die erste Reihe gehöre. Er mag das ja vielleicht denken. Daheim, im stillen Kämmerlein. Sein gutes Recht.

So das Echo Münster, das unseren Top-Mann sodann erbarmungslos aburteilt:

Ein protokollarischer Fauxpas war’s aber allemal, noch dazu ein rhetorisch wie strategisch höchst ungeschickter: Bemerkungen solchen Kalibers geziemen sich nicht, wenn der Show-down beider Anwärter erst wenige Stunden alt ist.
Oder wie es die alten Lateiner bereits anno dunnemal trefflich auszudrücken pflegten: Si tacuisses, philosophus mansisses.

Für die Nicht-Lateiner unter Ihnen: „hättest Du geschwiegen, wärst Du Philosoph geblieben.“ – Nun ja, ein Verwaltungskarrierist als Philosoph? Da kennen die Journalisten aus Münster aber unseren Karl schlecht. Dem Doktor der Philosophie fällt zu Janssen eher eine andere Weisheit ein: „Lass doch die Philosophen, geh´ lieber einen schwofen!“

Und überhaupt: noch ist es unser Mann! Schreiben die doch allen Ernstes:

Karl Janssen, früherer münsterscher Jugendamtsleiter, später Beigeordneter in Duisburg, inzwischen Mitbewerber für das Amt des hiesigen Oberbürgermeisters.

Noch ist er Duisburgs Beigeordneter, meine Herren Clauser und Halberscheidt. Und so sehr sie auch im Echo Münster unseren Mann durch den Kakao ziehen: die Bürger in Münster sind nicht so dumm, dieser Propaganda aufzusitzen. In der online-Leserabstimmung führt Janssen mit 58 % zu 42 %.
Selbstverständlich können auch Sie sich an der Abstimmung beteiligen, und zwar hier. Wir Duisburger können doch nicht kampflos dieses Alpha-Tier den Münsteranern überlassen!

Werner Jurga, 30.01.2008

 

[Jurga] [Home] [März 2010] [Marxloh stellt sich quer] [Februar 2010] [Januar 2010] [2009] [2008] [2007] [Oldies] [2007 / 2008] [Tagebuch 2007] [Texte Dez. 2007] [Texte Nov. 2007] [Texte Okt. 2007] [Texte Sept. 2007] [Texte Aug. 2007] [Kontakt]