Satire

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

 

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Auszug

Es gibt annähernd so viele Bestimmungen der satirischen Schreibweise, wie es Satiriker gibt, und keine Bestimmung trifft auf die Gesamtheit der Satiren zu. Ihre Gegenstände, Mittel und Funktionen wandeln sich im Laufe der Geschichte. Es ist daher unmöglich, sie scharf von der Komik, der Parodie und der Polemik zu trennen.

Satire kann folgende Funktionen haben (nicht alle müssen im Einzelfall gleichermaßen gegeben sein):

Satire tritt häufig als Mittel der Polemik auf. In öffentlichen Debatten und im gelehrten Disput kann sie ein Mittel sein, einen Gegner bloßzustellen. Dabei greift sie nicht direkt mit Sachargumenten an, sondern geht den indirekten Weg der Kontrastierung, bei dem einem Zuhörer oder Leser der Kontrast zwischen Wirklichkeit und Ideal augenfällig wird. In dieser Funktion ist sie Teil der Streitkunst

In der Zeit der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 zählen Kurt Tucholsky und Erich Kästner (ab 1927) zu den großen Satirikern deutscher Sprache. „Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel“, beschrieb Tucholsky 1919 die Situation der Satire, die von Staat, Kirche und den konservativen Parteien so weit wie möglich bekämpft wurde. Beeindruckend ist das Schaffen des Wiener Kritikers Karl Kraus, bis heute einer der meistzitierten Satiriker, der mit seiner Zeitschrift Die Fackel (1899) ein eigenes öffentliches Forum für Kritik an Sprache, Gesellschaft und Journalismus schuf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es die sogenannte Neue Frankfurter Schule, die die deutsche Satire entstaubte und zu neuen Höhen führte. Gemeinsames Forum war vor allem die Satirezeitschrift pardon (1962). Weil der Verleger den Kurs des Hefts änderte, gründeten pardon-Mitarbeiter 1979 das Satireheft Titanic, das nach wie vor monatlich erscheint. Gerade die Geschichte der Titanic belegt, dass auch in der Bundesrepublik Deutschland Satire nicht alles darf; mehrmals wurde die Titanic gerichtlich zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt.

Erfolgreicher als die Neue Frankfurter Schule waren in Deutschland, gerechnet an den Verkaufszahlen, allerdings die bürgerlichen Satiren von Ephraim Kishon und Loriot.

 

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Auszug

 

Satire, literarische Form der Kritik an individuellen, gesellschaftlichen oder allgemeinmenschlichen Schwächen, oft in aggressiv-anklägerischer Weise. Die häufigsten Stilmittel der Satire sind die Ironie, die karikierende Überspitzung eines Sachverhalts und die Konstruktion sachfremder Zusammenhänge, in denen Vertrautes absurd erscheint. Die Satire ist stets an ihr soziohistorisches Umfeld gebunden und hat entsprechend immer neue Formen herausgebildet, von denen sich einige, wie die Literatursatire, gleichwohl als langlebig erwiesen haben. Der Begriff ist eine Eindeutschung des lateinischen satura, was ursprünglich so viel wie „Durcheinander“ bedeutet, bereits damals aber als literarische Gattungsbezeichnung üblich war.[1]

 

In Deutschland erlebt die Gesellschafts- und Literatursatire (im 19. Jahrhundert) eine Blütezeit, angefangen bei den Romanen Jean Pauls oder Wilhelm Hauffs Mittheilungen aus den Memoiren des Satan (1826/27) bis zu den zahlreichen satirischen Schriften Heinrich Heines (1830/31, Die Bäder von Lucca; 1843, AttaTroll). Die Verssatire Deutschland. Ein Wintermärchen (1844) rechnete mit den hiesigen politischen Verhältnissen aus der Sicht des Exilanten ab und führte die Gattung auf ein neues gedankliches und stilistisches Niveau. [2]

 

Im deutschsprachigen Raum wurde die Gattung zur Jahrhundertwende von Christian Morgenstern, Gustav Meyrink, Heinrich Mann und Karl Kraus kultiviert und seit den zwanziger Jahren durch Mynona, Paul Scheerbart, Walter Serner, Robert Musil u. a. popularisiert. [3]

 


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[2]"Satire", Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

 

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