Eine notwendige Richtigstellung

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

In dem heute früh veröffentlichten Beitrag Mimi und Wojna wie Du und ich nicht , dem 6. Teil der Artikelserie Wahljahr! Super! habe ich behauptet, dass der inzwischen weithin bekannte Duisburger Kommunalpolitiker Hermann Dierkes "inzwischen nicht mehr für irgendetwas kandidiert". 

Diese Behauptung ist unrichtig. Richtig ist vielmehr, dass Hermann Dierkes wieder auf der Liste der Linkspartei für den Rat der Stadt Duisburg kandidiert. Ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen! 

Hermann, der Duisburger

Dierkes ist Fraktionsvorsitzender der Linken im Duisburger Stadtrat und wurde von seiner Partei als Oberbürgermeisterkandidat nominiert. Nach einer Protestwelle gegen seine wiederholt vorgetragenen antisemitischen Äußerungen sah sich Dierkes zum Rücktritt von seinen Ämtern veranlasst, ohne jedoch von seinen skandalösen Einlassungen auch nur das geringste zurückzunehmen, geschweige denn, irgendetwas zu bedauern.
Dierkes bestätigte im Gegenteil zu jeder passenden und vor allem unpassenden Gelegenheit seine unsäglichen Ansichten und stilisierte sich selbst zum Opfer einer „Hetzkampagne“, die er als „öffentliche Steinigung“ empfand. Als Drahtzieher dieses Treibens eines dubiosen Netzwerkes hatte er mich ausgemacht und dem Ahmadinedschad verpflichteten Muslim-Markt mitgeteilt.
Nachdem Dierkes sich von den schlimmsten psychischen Kränkungen erholt hatte, sah er sich wieder in der Lage, seine Aufgaben als Fraktionschef der Linken im Stadtrat wahrzunehmen, wozu ihn auch eine Mitgliederversammlung seiner Partei einmütig ermuntert hatte. Es darf als sicher gelten, dass Dierkes auch im nächsten Stadtrat die Linksfraktion leiten wird. 

Nach all diesem Hin und Her ist mir der eingangs erwähnte Fehler unterlaufen. Wenn selbst mir, der ich mich mit dieser Angelegenheit recht intensiv befasst habe, die notwendige Klarheit abhanden kommt, ist es kein Wunder, dass auch Andere Missverständnissen über den Charakter des Kreisverbands der Duisburger Linkspartei aufsitzen.
So interpretiert bspw. Mike Michel in der heutigen Ausgabe der Rheinischen Post Duisburg eine Äußerung des Alt-Oberbürgermeisters Josef Krings so, dass er der Duisburger SPD ein Bündnis mit der Linksfraktion im Stadtrat nahe lege. Sein Kommentar steht leider nicht im Internet. Aber so steht es in der Printausgabe:

„Wir haben von Hessen gelernt“, sagte Alt-OB Krings gestern. Und RP-Redakteur Michel kommentiert: Das will heißen: Wir koalieren nötigenfalls auch mit der Linken.

Es gibt auch Grenzen

Respekt, Herr Michel, da wissen Sie mehr als ich! Einmal ganz abgesehen davon, dass aus den Hessener Ereignissen eine ganze Menge zu lernen ist, also wesentlich mehr als nur eine Lektion, so ist doch hier einmal darauf hinzuweisen, dass Koalitionen in Landesregierungen nur sehr bedingt mit der ein oder anderen Zusammenarbeit in Rathäusern vergleichbar sind.
Darüber hinaus dürfte auch klar sein, dass viele Punkte aus dem Duisburg-Plan der SPD programmatisch wesentlich näher bei der Linkspartei liegen als bei Schwarz-Grün. Aber koalieren, wie Michel sich ausdrückt?
Zu Herrn Dierkes habe ich alles gesagt. Über die vorbildliche humanistische Einstellung eines Josef Krings muss eigentlich in Duisburg kein Wort verloren werden. Nur am Rande: Josef Krings ist aktives Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Aber was erwartet man denn? Hätte sich jemand wie Josef Krings denn tatsächlich zu den Unappetitlichkeiten eines verbohrten Linkssektierers äußern sollen? Es gibt auch Grenzen des Verträglichen.

Krings´ Persönlichkeit auch nur in entfernten Zusammenhang mit einer Figur wie Hermann Dierkes zu bringen, wäre nur als respektlos zu bezeichnen. Gelinde ausgedrückt. Politisch gesprochen: sowohl Ralf Jäger, der SPD-Parteichef, als auch Jürgen C. Brandt, der SPD-Spitzenkandidat, haben in der Dierkes-Affäre klare und eindeutige Worte gefunden. Michels Unterstellung, sie würden in Kürze ihre Unterschriften gemeinsam mit Herrn Dierkes unter ein Papier setzen, das Duisburgs nähere Zukunft skizziert, ist insofern weit hergeholt. Gelinde ausgedrückt.

Werner Jurga, 24.04.2009

 

Blau und kursiv dargestellt sind Zitate aus dem Kommentar „Von Fehlern aus Hessen gelernt“ in der heutigen RP Duisburg.

 

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