Trompeter Brücke

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Gestern hat mich eine Meldung in der NRZ / WAZ an eine Angelegenheit erinnert, die leider auch ich zu verdrängen pflege. Leider ist der Artikel nicht in derwesten.de online gestellt. Also erzähle ich Ihnen kurz, worum es geht. Die

 Trompeter Brücke

nennen wir so, weil sie im Duisburger Ortsteil Trompet liegt. Wobei – und das ist das Kuriose. Das stimmt so wieder nicht. Sie liegt nämlich in Moers. Auf beiden Seiten der Bahnlinie, die die Brücke überquert, ist nämlich Duisburg. Die Brücke selbst liegt auf Moerser Territorium, wenn Sie so wollen: eine gedachte Landzunge. Sie heißt – wie der Straßenname – „An der Cölve“. Die, ich bleibe dabei: Trompeter Brücke wird viel genutzt, allerdings von Duisburgern, speziell von Rheinhausern. Duisburger, die nach Moers oder Krefeld wollen, nutzen sie (besonders, wenn auf der A 40 mal wieder Stau ist); die Kindertageseinrichtung und die Grundschule in Trompet, also westlich der Bahnlinie, werden von vielen Kindern aus Rheinhausen-Bergheim (also östlich der Bahnlinie) besucht.
Zurück zu der Meldung gestern: die bürgerlich Liberalen setzen die Brücke auf die Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung am 06.03.2008. Ich will die Fragestellungen von Karsten Vüllings & Co. nicht weiter kommentieren; denn es geht hier wahrlich nicht um Parteipolitik. Das Engagement meines SPD-Ortsvereins dokumentiere ich hier auch nicht, um Parteireklame zu machen; denn in Moers haben ja auch Rote das Sagen. Ich war Juso-Schüler, als ein OB mir sagte: wenn es über die Stadtgrenzen geht, verblassen in der Kommunalpolitik die Parteifarben. Der Beweis: mit der letzten Kommunalwahl wechselte in Moers und im Kreis Wesel die Farbe von Schwarz auf Rot, in Rheinhausen und in Duisburg umgekehrt.

 

Leider keine Satire

 Die Brücke ist baufällig.
„Seit 2004 ist die Gleisüberquerung durch eine so genannte Engstellen-Ampel gesichert“,
heißt es in der NRZ / WAZ, vermutlich formuliert von Karsten Vüllings, und weiter:
„Im August 2005 hatte Lutz Hormes, Leiter des Moerser Tiefbauamtes, der Rheinhauser Bezirksvertretung erklärt, dass starke Schäden an der Tragwerkskonstruktion bestünden, die jedoch keine akute Einsturzgefahr bedeuteten.“

Aber eine latente halt schon; deswegen darf die Brücke jetzt ja auch nur noch einspurig befahren werden. Die starken Schäden am Tragwerk sind für jeden Laien sichtbar. Der Rost frisst und frisst sich durch die Konstruktion, die Löcher werden von Monat zu Monat sichtbar größer. Naheliegenderweise ist die Einsturzgefahr in den Wintermonaten am größten. Aber auch im Sommer muss nur mal ein LKW gegen einen Brückenträger knallen ... wer weiß, ob dann noch zusätzlich ein Zug unterqueren muss, damit es zur Katastrophe kommt.

 Latente Einsturzgefahr

Im Frühjahr 2006 hatte ich mit Lutz Hormes über die Brücke gesprochen. Der Amtsleiter konnte mich beruhigen: in ein oder zwei Jahren komme eine neue Brücke dorthin. Dennoch hatte ich ihn gefragt, wer denn gegenwärtig die Brücke technisch kontrolliere. Antwort: Statiker der Stadt Moers. Ich fragte weiter, wie oft. Antwort: mindestens alle zwei Jahre.

Ich habe mich gestern entschlossen, die Trompeter Brücke nicht mehr zu benutzen. „Alle denken nur an sich; nur ich: ich denk´ an mich!“ ließe sich in Hinblick auf die Entscheidungsträger in Moers und in Hinblick auf mich formulieren.
Ja Leute! Soll ich mich denn um alles kümmern? – Okay, warten wir mal die Sitzung der Bezirksvertretung ab! Bis dahin kann auch ich keine Wunder wirken, und vielleicht tut sich danach ja was. Wenn nicht, kümmere ich mich drum. Versprochen!

Nächsten Winter geht und fährt kein Mensch mehr über diese Brücke.

Dafür bürge ich mit meinem Namen!

Werner Jurga, 30.01.2008

 

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