Ouvertüre zu

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Feuerwehr klein102

Collage: Gilda (Gestaltung), Jurga (Idee);
Fotos: Probst (RP Duisburg), DMG (Nicole)

Die Berufsfeuerwehr Duisburg hat zwei neue Drehleitern, die die siebte Etage eines Hauses erreichen. Sie lösen zwei Fahrzeuge aus den Jahren 1990 und 1996 ab und kosten insgesamt rund 1,33 Millionen Euro. Die beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge schauten sich Oberbürgermeister Adolf Sauerland (l.) und Dezernent Wolfgang Rabe gestern auch von oben an.

So im Bericht der Rheinischen Post - mit dem Foto von  Andreas Probst. Ebenfalls ein Foto zum Bericht bringt die Stadt Duisburg. Zwar hat  Derwesten.de kein Foto, dafür aber den ausführlichsten Bericht.

Wie gut, dass die Ausrüstung der Duisburger Feuerwehr verbessert und erweitert wird! Das ist sowieso schon mal gut. Immer! Und außerdem: es kann ja auch alles Mögliche passieren. Aber das ist sowieso schon mal klar; wissen Sie ja eh schon.

Dieser Intellektuellen-Blog konzentriert sich auf das Kulturkritische; diese Internet-Zeitung betrachtet die Politik mit den Augen der Kunst - hier mit der Empathie für Fotographie und dem Gespür für Musik.

Werner Jurga, 28.07.2008

Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund ! 

Songtext
mit kurzen Erläuterungen - denjenigen, denen in der Hast
 des Alltags der Sinn für Poesie getrübt wurde 

Die hübsche Melodie des Schlagers setze ich als bekannt voraus. Weiter gehe ich davon aus, dass der Refrain des Liedes sich unmittelbar erschließt, selbst wenn bei „Ikarus“ spontan der Gedanke kommen sollte: doch ja, stimmt, davon habe ich schon einmal gehört.

Refrain:
Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund;
die Sonne brennt dort oben heiß.
Wer zu hoch hinaus will, der ist in Gefahr.
Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund!
Glaub mir, ich mein es gut mit dir.
Keiner hilft dir dann - ich weiß es ja -
wie es damals bei mir war.

Befassen wir uns also sogleich mit den lyrischen Begründungen für die tiefe Lebensweisheit „Hochmut kommt vor dem Fall“ bzw. „Übermut tut selten gut“, von der Sie sich –übrigens – auf allen Wegen stets leiten lassen sollten. Versuchen wir die drei Strophen zu verstehen, die unsere Nicole jedes Mal zum Vortrage bringt, bevor Sie ihre Mahnung, also den Refrain, eindringlich in die Ohren des geneigten Publikums schmettert. Also auf

zur ersten Strophe

An dem großen gelben Fluss - da saß ein Mann;
Okay, der Rhein passt nicht ins Versmaß, und der OB sitzt nicht sondern steht. Hören Sie! So geht das nicht, so kommen wir nicht weiter!
dass er traurig war, das sah man ihm gleich an.
Klar jetzt – soweit?
Auf dem Baume neben ihm, saß ein Vogel und es schien:
Der Baum als Metapher für die Leiter, „ein Vogel“ statt „der Rabe“; das ist Kunst!
dieser Mann singt sein Lied nur für ihn.
Hallo! Zeile davor nicht vergessen: „es schien“!

Unsere Nicole deutet die Gefahr dieses Szenenbildes zwar deutlich, aber doch eben auch nur an. Über die Bedeutung des Raben in der Kunst bitte ich Sie, eine literaturwissenschaftliche Bibliothek (oder besser noch: die VHS) anzusteuern. Nicole hält dicht; die Künstlerin weicht unauffällig von der Unterart auf die ganze Art aus und spricht, äh: singt von einem „Vogel“. Scheinbar Sympathien erweckend – doch für den Kulturkenner ist der denunziatorische Stoß nicht zu übersehen (bzw. –hören). Das ist Kunst!
Dort wo ich Primitivling nur – wie hingew... – „Knabe“ reimen kann, rückt die Liedermacherin – zwar diskret, aber umso deutlicher – die Tatsachen ins rechte Licht: „Vogel“!
Ich bitte um Entschuldigung: es fehlt mir an lyrischer Kraft, an künstlerischem Format zu diesen Ergüssen. Manchmal auch einfach nur an guten Informanten oder durchschnittlichem Kombinationsvermögen. Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung, Herr und Frau Janssen!

Kommen wir ...

zur zweiten Strophe: die Sache wird ernster!

Überm Fluss kam die Nacht schon angekrochen,
Ich finde ja auch: etwas zu früh. Dauert ja noch was bis zur Wahl;
aber sie (die Nacht) kriecht heran (Wahlkampf).

und die beiden saßen noch am gleichen Platz.
Ja nääh, iss klar!
Und er sang vom roten Sand und dem großen fernen Land
Hier wieder: mir fehlen Infos. Steckt Janssen irgendwie dahinter? Steht Honduras für Städtetag? Keine Ahnung! “Roter Sand“ dagegen ist klar wie Klosbrühe.

und vom Glück, das er leider niemals fand.

Statt eines weiteren Zwischenfazits ... ich kann das jetzt nicht! Ich kann nur noch weinen! - Schnell

zur dritten Strophe

 Und am Morgen stand der Alte an der Straße,
Alles schon vorgekommen; ich könnte Ihnen da
eine uralte Geschichte aus Mülheim erzählen ...

und er winkte; doch die Autos fuhr´n vorbei.
Als er dann den Tränen nah, einen toten Vogel sah,

Um den geht es hier doch eigentlich gar nicht!
glaubte er, dass dies sein Freund von gestern war.

Der ist doch völlig egal. Schlimm ist doch, dass es den Alten so erwischt hat! Was soll das mit den Vögeln?! Romantische Gefühlsduselei. Er selbst dem Ende nahe, aber Tiere sind wichtiger als Menschen.
Andererseits verständlich: wenn Du so richtig fertig bist, absolut down, dann wirst Du anfällig für allen möglichen Scheiß. Für religiöse Heilsbringer, manchmal sogar für menschenverachtende Ideologien. Wenn der angeschossene Tiger mit dem Rücken zur Wand steht, wird er brandtgefährlich! Und weil er sich in seiner Not sogar mit den Kojoten zusammenrottet, geht das Konzert nicht weiter mit ein bisschen Frieden, sondern mit :

Ein bisschen Krieg

denn:
we can stand with the vast majority of Muslims who reject the extremism that leads to hate instead of hope
Wir können standhalten gemeinsam mit der großen Mehrheit der Muslime, die den Extremismus ablehnt, der zu Hass führt anstatt zu Hoffnung.
Barack Obama, Berlin, 24.07.2008

 

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