Obamania

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Das war ja echt eine ganz schöne Nummer vorgestern: Obama in Berlin.

Das ist natürlich klar: alles nur Show für die Wähler daheim an den US-Bildschirmen, die „das ZDF nicht einschalten, obwohl sie es könnten“ (Klaus Kleber). Wahrscheinlich deshalb haben die drei größten US-Sender es ihren deutschen Vorbildern gleich tun müssen und ebenfalls live übertragen. Schätze ich jedenfalls. Ganz klar ist, dass sich deren Nachrichtenchefs dann eine spesenfinanzierte Europareise nicht durch die Lappen gehen lassen.
Und weil das sowieso jeder weiß – vielleicht bis auf die bestussten Zehntausenden, die ihre Pilgerreise aus allen Winkeln der Bundesrepublik, die wir uns angewöhnen, Berliner Republik zu nennen, angetreten hatten, um dann ihren Heilsbringer weder sehen noch auf Deutsch hören zu können. Okay, da hatten es die vielen Amerikaner, die auch nach Berlin gekommen sind, logischerweise besser. Ich meine: rein vom sprachlichen Verstehen her. Aber die Strapaze und der politische Verstand – ich sage nur: Amis!
Bei uns natürlich weiß das ja jedes Kind: alles nur Show. Nicht mal eine schlechte, und wer´s mag: bitte sehr! Nur politisch ernst nehmen? – Ich bitte Sie:

Kein Thema, nicht wirklich, geht gar nicht

Es war eine Rock´N`Roll-Show, wie Sie wissen, weil es ja jeder weiß. Hat ja nichts mit Politik zu tun. Rock´N`Roll, das ist Spaß und Lebensfreude, tolle Unterhaltung eben. Mehr aber auch nicht. Wüsste ich jedenfalls nicht.
Tja, und Show, kennt man ja, die Amis, das können sie! Eine Show hat natürlich, obwohl es die englische Übersetzung der (lateinischen) „Demonstration“ ist, nichts mit einer Demo zu tun. Allein der Vergleich ist lächerlich: der Amerikaner an sich ist nämlich albern (Beispiel: Late-Night-Show); der anständige Deutsche dagegen - seinem Wesen folgend - ernsthaft (Beispiel: Menschenkette mit Fackelzug).

Oh, Moment mal, aha! – Bevor ich mich wieder verquassele: ich erhalte hier gerade aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen Hinweise, Obama könne vielleicht doch über Politik gesprochen haben. Ach, und auch das noch – hier: eine ganze Reihe von Geheimdienstberichten, die wohl in die Richtung zu gehen scheinen, dass das Beobachtungsobjekt B.O. in echt gar nicht so nett und freundlich ist, wie es tut.
Ja, das wäre ja was. Ich muss die Dossiers erst mal lesen. Und ob ich die Ihnen dann überhaupt weiterreichen darf ... die sind nämlich Top Secret.
Da muss ich erst einmal mit No. 6 (The Prisoner) drüber sprechen. Tut mir leid – aber Sie können das Material hier ja schon einmal studieren:

gez. No. 2

Die gesamte Obama-Rede im Wortlaut

Vor mehr als 200.000 Menschen hat der designierte US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama am Donnerstagabend in Berlin eine Grundsatzrede zu den transatlantischen Beziehungen gehalten. Auszüge aus der Rede in deutscher Übersetzung finden Sie hier.
“A World that Stands as One†überschrieb Barack Obama seine Berliner Rede. DerWesten.de hat das vollständige Manuskript dokumentiert, wie es auf der Homepage des US-Senators veröffentlicht wurde.
Für den Fall, dass Obama tatsächlich US-Präsident werden sollte, habe ich mir mal die die folgenden Sätze auf der PC-Festplatte gespeichert.

Werner Jurga, 26.07.2008 

A World that Stands as One

Ich weiß, dass mein Land nicht perfekt ist. Gelegentlich taten wir uns schwer, das Versprechen von Freiheit und Gleichheit für alle unsere Bürger zu erfüllen. Wir haben unseren Anteil an Fehlern gemacht, und es gab Zeiten, in denen unser Handeln rund um die Welt nicht unseren besten Absichten gerecht wurde. Ich weiß aber auch, wie sehr ich Amerika liebe.

Deswegen darf sich Amerika nicht nach innen wenden. Deswegen darf sich Europa nicht nach innen wenden. Amerika hat keinen besseren Partner als Europa."

Jetzt ist die Zeit, in der wir den Terrorismus besiegen und den Sumpf des Extremismus austrocknen müssen, der ihn speist. Die Bedrohung ist echt, und wir können nicht vor unserer Verantwortung zurückschrecken, diese zu bekämpfen.

Wir können ihr standhalten gemeinsam mit der großen Mehrheit der Muslime, die den Extremismus ablehnt, der zu Hass führt anstatt zu Hoffnung.

Die Mauern zwischen Rassen und Stämmen, Einheimischen und Einwanderern, Christen und Muslimen und Juden können nicht stehen bleiben. Dies sind nun die Mauern, die wir einreißen müssen.

Jetzt ist der Moment, in dem wir gemeinsam diesen Planeten retten müssen.

Jetzt ist der Moment, in dem wir das Tor zu einer atomwaffenfreien Welt erneut öffnen müssen.

Es ist Zeit, all das streunende Nuklearmaterial sicherzustellen, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu stoppen und die vorhandenen Arsenale zu reduzieren. Jetzt ist der Moment, in dem mit der Arbeit begonnen werden muss, den Weg zu einer friedlichen Welt ohne Kernwaffen zu suchen.

Barack Obama                                                                                                               Berlin, 24.07.2008

 

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