Dr. W. Jurga · Beekstr. 14 · 47228 Duisburg
An den
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg
- per eMail -
Duisburg, den 06.03.2009
Offener Brief / Offene Fragen zur Finanzkrise
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
aus gegebenem Anlass möchte ich auf meinen Offenen Brief vom 28.09.2008 zurückkommen, den mir freundlicherweise Herr Leier am 13.10.2008 beantwortet hat. Ich hatte mich damals nach dem CBL-Geschäft der Stadt Duisburg und nach der DVV-Einlage bei Lehman Brothers erkundigt.
Gestern erschien in der NRZ-Gesamtausgabe ein Bericht von Jan Jessen über Cross-Border-Leasing-Geschäfte mit dem Titel „Kommunen im Sog der Finanzkrise“. Es ging um die vielerorts durch die enormen Verluste des US-Versicherungskonzerns AIG ausgelösten Probleme. Es heißt dort, Duisburg und Düsseldorf melden keinerlei Probleme, obgleich der Düsseldorfer Kämmerer damit zitiert wird, „nicht völlig entspannt“ zu sein. Die – von mir als „Sorglosigkeit“ bezeichnete – Haltung des Duisburger Kämmerers hatte mich bereits damals etwas irritiert. Bekanntlich ist das Duisburger CBL-Geschäft nicht bei AIG, sondern bei einer niederländischen Geschäftsbank und bei einer deutschen Landesbank versichert, deren Namen Sie mir jedoch „aus Vertraulichkeitsgründen namentlich nicht nennen“ können. Da in den letzten Tagen öffentlich über die enorme Schieflage bspw. der niederländischen ING berichtet wird, und die desaströse Situation fast aller deutschen Landesbanken schon seit Wochen kein Geheimnis mehr ist, bitte ich um Verständnis, wenn ich noch einmal frage, ob der Satz des Kämmerers, Duisburg sei von der Finanzkrise nicht betroffen, noch Gültigkeit besitzt.
Weiter möchte ich wissen, ob der Einlagensicherungsfonds Bundesverband Deutscher Banken sich inzwischen bereit erklärt hat, der Duisburger DVV das – wie Sie sagen – „Festgeld“ in Höhe von 30 Millionen Euro abzusichern.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Werner Jurga
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