Bewegung 2. Juni

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Was hatten wir uns für Sorgen gemacht. Ende gut, alles gut.
Echte Agenten-Krimiserie auf Spiegel-online:

BEFREITER GHOLAM GHAUS Z.

1. Teil: Blitz-Heimkehr aus dem schwarzen Loch

2. Teil: Alarm bis hinauf ins Kanzleramt

Nein, kein Tippfehler; ja, schon richtig so: „Befreiter“, nicht „Gefreiter“. Hier die Kurzfassung:

Für die Bundesregierung war der Samstag ein guter Tag; denn sie hatte einen Wuppertaler aus einem Gulag des US-Anti-Terror-Kriegs befreien können.
Ein neuer Deutscher im Gulag des US-Anti-Terror-Kriegs - spätestens jetzt waren alle Behörden bis hinauf ins Kanzleramt alarmiert.
Und dann ist man natürlich so gut wie gerettet. Allerdings: ein bisschen Geduld sollte man schon mitbringen. Zum Beispiel:
Fünf Monate hat es gedauert, bis die Deutschen den Amerikanern die Freilassung abringen konnten. Fünf Monate, in denen im Auswärtigen Amt in Berlin jeden Tag über die Causa Z. geredet wurde.
Doch am Samstag war es endlich so weit.

Für die Bundesregierung war der Samstag ein guter Tag, doch Gholam Ghaus Z. wird die Zeit in der US-Haft wohl nicht so schnell loslassen. Noch am Flughafen in Kabul wurde er von einem Psychologen der Uni Bonn in Empfang genommen und soll nun in Deutschland noch einmal in einer Klinik untersucht werden.
Denn eine Sache fiel den deutschen Beamten sofort ins Auge:
In der Haftzeit war er vollbärtig geworden.

Armer Gholam Ghaus Z. – deshalb hat er doch die US-Militärbasis aufgesucht. Dort wollte er Rasierapparate kaufen und mit diesen später gewinnbringend weiter handeln.
Tüchtiges Kerlchen. Ich nehme an, dass die Amis ihm dann – schon allein aus Nickeligkeit – jegliche Rasur untersagt hatten. Warum sonst sollte ein Afghane, pardon: ein Deutscher, einen Vollbart tragen. Okay, Kurt Beck oder die Wildecker Herzbuben oder die Taliban oder so. Egal. Jedenfalls geriet unser Landsmann Z. aus Wuppertal urplötzlich in so eine beschissene Situation.
Die Basis ist schwer gesichert, doch im Innenhof gibt es auch einen afghanischen Basar, auf dem US-Soldaten Teppiche und lokale Güter kaufen können. Dort, so sollte Z. später den deutschen Diplomaten erzählen, wollte er Rasierapparate kaufen und mit diesen später gewinnbringend weiter handeln. Wie Z. in die Basis gelangte, ist bis heute unklar.
Basis, Basar, wissen Sie etwa noch ganz genau, wie Sie vor fünf Monaten ins City-Palais gelangt sind? Mit dem Aufzug oder zu Fuß? Welcher Aufzug? Woher zu Fuß. Aha!

US-Soldaten fanden bei ihm rund 1000 Euro in verschiedenen Währungen, dazu SIM-Karten aus Ländern wie Iran und Pakistan. Für die US-Militärs reichte dies, um auf Kontakte zum international agierenden muslimischen Terroristen zu schließen.
Schlimm, diese Amis! Mal reicht es denen sofort, mal reicht denen rein gar nichts:
Für die Amerikaner reichte dies noch nicht. Immer wieder sprachen sie bei der Botschaft in Kabul von angeblich dubiosen Telefonnummern auf den SIM-Karten und anderen Verdachtsmomenten.
Arschlöcher! Dabei hat denen unser Verfassungsschutz ausdrücklich und klipp und sogar christlich klar gesagt: für uns
ergab sich das Bild eines lange Zeit wegen psychischer Probleme behandelten Mannes, der schließlich Frührentner wurde. So erklärt sich womöglich sein auffälliges Verhalten bei den Verhören.
Nun ja, wer weiß. Ich meine, wenn man einmal so einen Blackout hat. Und einfach nicht mehr weiß, wie man ins City-Palais gekommen ist. Immerhin vor fünf Monaten. Kann man dann noch wissen, muss man dann noch wissen, wie man überhaupt in die Stadt gekommen ist. Selbst gefahren oder im Auto des Ehepartners? – Wer will denn so was wissen? Ist eigentlich doch scheißegal.
Er jedoch wirkte verwirrt, gab immer wieder unterschiedliche Versionen an und konnte manches gar nicht belegen - beispielsweise wie er nach Afghanistan eingereist war.
Oder die Amis haben ihn gefoltert. Könnte ja sein.
Misshandelt worden sei er nicht, so die Besucher in ihren Drahtberichten nach Berlin, doch allein die Einschüchterung durch die Militärmaschinerie habe den mental angeschlagenen Mann traumatisiert.
Na siehste!
Zwar verwickelte sich Z. auch in dem Konsulargespräch in Widersprüche,
Na und?
doch für einen Terroristen hielt ihn selbst der BND-Mann von nun an nicht mehr.

Na siehste!
Herzlich willkommen in der Heimat, Genosse Gholam Ghaus Z.
Gholam, der Kampf geht weiter!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Bewegung 2. Juni
Kommando Merkel - Steinmeier

 

Die blau und kursiv dargestellten  Textstellen sind wörtliche Zitate aus den Spiegel-online Berichten.
Der übrige - schwarz dargestellte - Text ist von mir, benutzt als Quelle die Spiegel-online Berichte und versucht, der vom Spiegel-Autor gewünschten Intention gerecht zu werden.

Werner Jurga, 02.06.2008

 

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