So, die Weihnachtstage sind vorbei. Wir haben lecker gegessen, hier und da sind ein paar Pfunde hinzugekommen, und damit wir darüber nicht allzu sehr in Kummer geraten, haben wir - na ja: sagen wir: hat der ein oder andere am heiligen Abend und viellicht sogar am ersten oder zweiten Weihnachtstag sich mal ein leckeres Tröpfchen gegönnt. Schwamm drüber, Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr. Andererseits weisen die Zahlen darauf hin, dass wir uns auch übers Jahr hinweg durchaus sehen lassen können. Detlef Fechtner schreibt in der heutigen Ausgabe der WAZ:
Nüchtern betrachtet sind viele betrunken
Denn für den Durchschnittsdeutschen hat er aus dem statistischen Material folgende Tagesdosis errechnet: ein Alko-Potpourri von fast einer 0,33-Liter-Flasche Bier, einem halben Glas Wein und einem kleinen Schnaps – mein lieber Kokoschinski! Denn berücksichtigt man, dass Kinder (hoffentlich) nichts trinken und es ja eine Menge Abstinenzler gibt, kommt ein großer Teil der Deutschen auf mindestens die doppelte Menge – tagtäglich.
Wollen wir mal nachrechnen: 0,33 Bier machen 16 g reinen Alkohol, ein halbes Glas Wein 10 g, das kleine Schnäpschen bringt nur 4 g. Summa summarum: 30 Gramm reinster Alkohol. Mindestens da Doppelte bedeutet dann ja wohl: ab 60 g aufwärts. Jeden Tag, bestimmt die Hälfte der Deutschen. Eine Frau ist ab 60 Gramm stramm. Wir müssen davon ausgehen, dass wir Männer, um das Schlimmste zu verhüten, uns dazu aufopfern, uns täglich etwas mehr reinen Alkohol in die Birne zu kippen. Denn um auf diese urchschnittswerte zu kommen, können wir die Damen nicht einfach so im Regen, äh: im Likörchen stehen lassen. Fazit: Nüchtern betrachtet sind viele betrunken. Dass diese permanente Alkoholzufuhr unser Sozialverhalten möglicherweise beeinflussen könnte, dürfte Ihnen allen bewusst sein. Dass übertriebener Alkoholkonsum die Gefahr nach sich zieht, selbst unser Sexualverhalten, zwar nicht in Richtung Leistungsfähigkeit, so doch im Trend zur Hemmungslosigkeit zu verändern, ist ebenfalls bekannt. Immer wieder traurig, oft willentlich in Kauf genommen.
Wesentlich seltener machen wir uns klar, dass auch „die Nahrung einen großen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Gedanken hat“. Diesen Hinweis verdanken wir Abdul Basit Tariq, und das darf er auch ruhig einmal sagen; denn, wie er ebenfalls völlig zu Recht feststellt: „Wir haben Meinungsfreiheit.“ Und – noch klarer betont im Grundgesetz – Religionsfreiheit. Und an dem Glauben des Herrn Tariq ist auch gar nichts auszusetzen, wenn er glaubt:
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