14.12.2007

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

»Ich bin der schwärzeste Neger, / ich bin der jüdischste Jud’ / ich bin der deutscheste Deutsche / ich hab’ das roteste Blut. // Schweigen ist feige Reden ist Gold.« (Marius Müller-Westernhagen)
Deshalb jetzt sofort her mir dem Gold! Schluss mit der Feigheit!

Migranten aller Länder ...

Ich rede. Ich wollte Ihnen das eigentlich schon vorgestern („Im Westen nichts Neues“) erzählen. Habe es aber nicht gebracht. Gestern der zweite Versuch: „Rassismus in Duisburg?“ Wieder: Laber, Laber, Laber ...
Also jetzt raus damit: aus Homberg höre ich, dass unsere türkischstämmigen Mitbürger ihre süßen Kleinen dafür einspannen, gegen die – von uns doch als so süß empfundenen – Negerkinderlein vorzugehen. An diversen Grundschulen, Tagesstätten und Horten tauchen zunächst die Muttis mit und ohne Kopftuch auf, und später, weil das nie etwas nützt, die Väter („türkisch Mann viel gut!“), und fordern – ganz freimütig, mit unverhohlen rassistischer „Begründung“ -, das schwarze Kind doch bitte zu entfernen. Auf jeden Fall doch vom Platz neben dem der eigenen Brut. Mindestens!
„Leider kein Einzelfall“, würde Ede Z. sagen. Nein, wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das in Homberg um sich greift. Vielleicht organisiert, gewiss in der „türkischen community“ abgesprochen. In Homberg deshalb, weil dort die stärkste Zuwanderung afrikanischer Familien zu verzeichnen ist. Und weil diese – wahrscheinlich „voll ausländerfeindlichen†– Lehrer dem freundlich vorgetragenen Begehren nicht nachkommen, stacheln diese Eltern ihren Nachwuchs an, zumindest während der Pausen den schwarzen Blagen mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Und warum habe ich mich so lange geziert, Ihnen das zu berichten? Warum habe ich drei Tage gebraucht, bis es endlich raus war? – Na, aus denselben Gründen, die auch die Lehrer und die Erzieherinnen in Homberg zur Langsamkeit und zur Vorsicht verleiten. Lieber mal abwarten und den Ball flach halten.
Man stelle sich nur einmal vor, irgendwo in Duisburg hätte sich deutsches faschistisches Gesocks zusammengerottet und wäre gegen türkische, kurdische und arabische Kinder zu Werke gegangen!

Migranten aller Länder ...

leben in Duisburg. Gewiss, die Türken stellen die mit Abstand größte Gruppe. Wenn auch nicht die Mehrheit; aber das spielt ja auch keine Rolle. Es sei nur erwähnt, weil es in der ausländerpolitischen Debatte offenbar gelungen ist, den neumodischen Terminus „Migranten“ ganz eng mit „Türken“ zu verknüpfen. Dabei kommen die Einwanderer, vielleicht nicht aus allen, aber allein in unserer Stadt aus über 100 Ländern. Man denke an die Zuwanderung aus den osteuropäischen Staaten, an die der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. An die Menschen aus Lateinamerika, Asien und Afrika ...
Und natürlich: das Hauptproblem sind hier nicht Türken, sondern die Ausländerfeindlichkeit der – trotz aller positiven Umfragewerte - nicht wenigen Duisburger. Und dann die Umtriebe einer aus der fremdenfeindlichen Partei ProKöln hervorgegangenen ProNRW, die jetzt in Duisburg versucht, sich breit zu machen mit dem hübschen Namen „Bürgerbewegung“. Und dann natürlich die echten Nazis, die versuchen, solche „rechtspopulistischen“ Ansammlungen auf Kurs zu bringen.
Vor etwa zwei Wochen haben deutsche Nazis die Auschwitzlüge in Form eines Briefes im Umschlag in die Briefkästen gesteckt. Geschmackvollerweise wurde als Absender ein jüdisch klingender Name gewählt.

Verglichen mit diesem Fall für die Strafverfolgungsbehörden ist das, meine lieben türkischen Freunde, was ich über einige Eurer Landsleute an Beschwerden habe, das deutlich kleinere Übel. Aber ärgerlich ist es schon: der kaum verhüllte Antisemitismus vieler Muslime in Deutschland, auch in Duisburg. Und selbstverständlich, wie eingangs erwähnt, der aggressive Rassismus, wie er gegenwärtig afrikanischen Kindern in Homberg entgegen schlägt.
Der Klarheit halber, wegen der politischen Korrektheit, um keinen Türken zu beleidigen und keinen Deutschen auf die rechte Bahn zu bringen – noch mal und noch mal: ich bezichtige nicht die Türken, sondern ich berichte über einige ostanatolische Hohlschädel! Denen allerdings sei ebenso klar gesagt:

Ali, ich sag´ Dir eins: Lass den Schwatten in Ruhe; sonst hol´ ich den Igor!

Werner Jurga

14.12.2007

 Migranten aller Länder, vereinigt Euch !

P.S. vielleicht können wir diesen Westernhagen-Text Jahrzehnte später angesichts des oben geschilderten ja auch einmal ganz anders interpretieren?

Der Präsident
Und die Partei
Das Deutsche Volk
Die Polizei
Großer Jubel
Und wir sind die Neger

 

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